Rolf Stolz     · · ·     Literatur und Photographie

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TAGEHEFT

ZUM TAGEHEFT
In den Tageheften habe ich seit dem 1. Mai 2011 Tag für Tag festgehalten, was mir wichtig war - in einem oder mehreren Sätzen. Hier im Netz sind diese Texte seit April 2013 erschienen. Das erste Tageheft (2011-2012) ist 2016 als Buch erschienen, das zweite (2013-2014) 2017, das dritte (2015-2016) 2018, das vierte (2017-2018) 2019 (siehe unter AKTUELLES).

31. März 2019
Auch die Zerstörung ist eine Berührung.

30. März 2019
Im Hellen hilft es, gefürchtet zu werden.

29. März 2019
Klugheit ist gefährlich, wenn es an der Zeit ist, tollkühn zu sein.

28. März 2019
Warum erreicht die Höhenstrahlung so selten die Eiskörper all der verhinderten Künstler, warum bleibt soviel Kunst präbiotisch?

27. März 2019
Aufklärung ist die maximale Klärung unseres Nicht-Wissen-Könnens, unsere Mündigkeit im Verzicht auf eine lediglich behauptete Macht.

26. März 2019
Die Welt verstehen von einem nebelhaften Anfang aus, von einem ungenau absehbaren Ende her?

25. März 2019
Aber der Fremde zu sein und der Fremde zu bleiben ist doch nicht nur dein Schicksal, sondern auch deine Identität. Warum solltest du aufgeben, was du nicht aufgeben kannst? Den Rest überlasse den Nachkommen.

24. März 2019
Im Baum das Sinnbild von allem: Hinauf- und hinauswachsend, nur auf Zeit und nur relativ mit dem Boden verbunden.

23. März 2019
Alle ihre Prophetien nichts als Wunschzettel und Notizen zu Angstanfällen.

22. März 2019
Unsere Nacktheit, unsere Armut. Nicht mehr erforderlich, als radikal anzunehmen, was uns aus Gnade geschieht. Niemals aber eine Garantie auf Lieferung des Gewünschten.

21. März 2019
Noch winziger als unsere Fragen unsere Antworten.

20. März 2019
Wie lächerlich es ist, an Gott eine Frage zu Auschwitz zu stellen – auf einem Erdball, der verglühen wird.

19. März 2019
Die Sehnsucht nach dem Schönen, mehr ist nicht erforderlich, um schön zu sein.

18. März 2019
Was ist hervorgehobener als Golgatha? Daher die Attacke, es sei abgehoben.

17. März 2019
Nichts verkaufen, nichts verschenken an die Kopflosen, nicht einen Gedanken. Nicht einmal das, was sich nicht vermindert.

16. März 2019
Die Sünde, die größte Sünde in der Nichtannahme des Lebens, in seiner unverbrauchten Rückgabe. Und doch sind wir nicht an ein Ende gekommen, wenn es zu Ende geht.

15. März 2019
Die Fähigkeit des Mannes in der Verteidigung und Aufrechterhaltung seiner Irrtümer – wie immer verbunden mit Kollateralruin.

14. März 2019
Freue dich – es ist nie zu früh, sich eines Sieges zu freuen, so lange du wach und gefährlich bist.

13. März 2019
Den Wählern wird unterstellt, nach Möglichkeit nicht mehr wählen zu müssen.

12. März 2019
Ein Wettbewerb darin, wer am kräftigsten darin ist, sich unglücklich zu machen, scheint sinnvoll, mit anschließender Verleihung von Preisen und Orden.

11. März 2019
„Ich habe zuviel gesehen“, sagte der Weltreisende, „um die Welt noch zu verstehen und meinen Erzählungen glauben zu können.“

10. März 2019
Welch ein Glück, den Namen der kleinen Tochter von Hana Nitsche so wenig zu kennen wie Profession und Umstände der Mutter.

9. März 2019
Deine Zeit? Wirklich deine Zeit? Selbst du lachst über dich bei diesem Gedanken.

8. März 2019
Es gibt Fragen, es gibt Antworten. Schon die Fragen, erst recht die Antworten sind nur zu beginnen.

7. März 2019
Ich erkenne meine Grenzen. Diese Grenzen erkenne ich an. Sie gehören meinem Herrschaftsbereich.

6. März 2019
Ich verleugne mich nicht, aber ich leugne meine Allmacht.

5. März 2019
Der polnische Parteisekretär in Danzig, der 1945 von der ENDLÖSUNG DER DEUTSCHENFRAGE sprach, sagte als wahrheitsliebender Mensch die Wahrheit.

4. März 2019
Sie, die alle ihre Leute von Schuld freisprechen, lamentieren darüber, man habe ihnen fälschlicherweise eine Kollektivschuld andichten gewollt.

3. März 2019
Dem Eigenen, das sein Unbewußtes beherrscht, entgeht nicht, wer sich aus der Geschichte herausziehen und verabschieden will.

2. März 2019
Den, der dem Streit und dem Bekenntnis ausweichen will, muß man in Haft nehmen und nicht eher entlassen, bis er hört und spricht.

1. März 2019
Wer die Vertriebenen nicht zurückholt, vertreibt sie erneut.


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